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V e r f o l g t e   j ü d i s c h e   K i n d e r                                                                                                                          Z u r ü c k  
Gerhard Eckmann
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Am 7. August 1929 erblickte Gerhard Eckmann das Licht der Welt. Bis Anfang der 30er Jahre lebte die Familie Eckmann glücklich in Deutschland.Wie überall in Deutschland begann ab 1933 eine staatlich gewollte Hetzjagd gegen alle jüdischen Mitbürger, die wenige Jahre später in der Massenermordung endete. Die Eltern schickten Gerhard in einem Kindertransport nach Belgien, um ihn so vor der Judenverfolgung zu schützen.
Am 22. Februar 1939 verließ Gerhard Eckmann Deutschland, seine Cousine Leni ebenso am 13. Juni 1939. Es war ein Abschied ohne Wiedersehen. Nie wieder sollten sie ihre Eltern sehen. In einem Kindertransport kamen sie nach Belgien. Gerhards Vater starb am 1. Februar 1940 an Herzversagen. Seine Mutter Amalie Eckmann zog 1941 nach Berlin. Vermutlich plante sie von Berlin aus ihre Flucht, zu der es nicht mehr kam. Am Samstag, 5. September 1942, wurde sie nach Riga deportiert. Wenn sie überhaupt die Fahrt nach Riga überlebt hatte, wurde sie mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Opfer der Massenerschießungen im Wald bei Riga.  Der weitere Fluchtweg von Gerhard ging nach Südfrankreich, wo er vom schweizerischen Rotkreuz, mit vielen anderen jüdischen Kinder bis 1944im Schloss La Hille aufgenommen wurde. Die Gestapo nahm ihn in Südfrankreich fest. 

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Von der Gestapostelle Grenoble wurden die Verhafteten am 27. März 1944 in das Durchgangs- und Sammellager nach Drancy bei Paris gebracht, von wo die Transporte in das Vernichtungslager Auschwitz abgingen. Im Transport Nr. 71 wurde Gerhard am 13. April 1944 mit vielen anderen Opfern nach Auschwitz deportiert. Die Fahrt in den Tod musste der französische Staat an die Deutsche Reichsbahn bezahlen. Die Transportkosten sowie Kopfgeld musste der französische Staat tragen." Die Deutsche Reichsbahn verdiente an Benutzungsgebühren für die Schienen.

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Deportationsliste für den Transport Nr. 71 mit "1500 Arbeitsjuden"

Das Konzentrationslager Auschwitz überlebte Gerhard noch. Als im November 1944 das KZ Auschwitz geräumt wird, kommt er mit dem sogenannten Todesmarsch nach Sachsenhausen.    

Nach der Ankunft des Häftlingstransports im Lager Sachsenhausen und 14 Tagen Quarantäne kam der größere Teil der Häftlinge in das Arbeitslager Lieberose im Ort Jamlitz, etwa 80 km von Sachsenhausen entfernt. Das Arbeitslager Lieberose, das bis zum 2. Februar 1945 bestand und für Bauarbeiten gegründet wurde, war das größte jüdische Außenlager im Bereich des KZ Sachsenhausen und ein schrecklichste Arbeitslager. Über das Leben, das Gerhard und die anderen Kinder und Jugendlichen des Transports erwartete, haben Augenzeugen aus dem nahegelegenen Ort nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges berichtet.

Erna Steyskal erinnert sich: "Als ich näher kam, zog es mir das Herz zusammen, das war mehr als traurig. Gefangene in gestreifter Kleidung aller Altersgruppen waren da. Abgemagert, kaum noch fähig zu stehen, mussten sie mit bloßen Händen, die schon bluteten, viereckige Steine tragen und damit Stück für Stück den Weg pflastern. Ab und zu ein Aufseher. Wenn 's nicht schnell genug ging, gab 's was mit dem Knüppel."


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